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Raum | Langfilm: DOGVILLE

DK/S/F/N/NL/FIN2003, Farbe, OmU, 178min


Buch & Regie: Lars von Trier
Kamera: Anthony Dod Mantle
Ausstattung: Peter Grant
Kostüm: Manon Rasmussen
Schnitt: Molly Marlene Stensgaard
Musik: Antonio Vivaldi
Darsteller: Nicole Kidman, Harriet Andersson, Lauren Bacall, Jean-Marc Barr, Paul Bettany, Blair Brown


Dogville ist ein kleines abgelegenes Dorf in den Rocky Mountains der USA, das eines Tages Besuch von der schönen Grace (Nicole Kidman) bekommt. Sie ist auf der Flucht und erbittet Unterschlupf in Dogville. Als Gegenleistung bietet sie den Bewohnern des Dorfes ihre Arbeitskraft an. Grace wird immer mehr ausgenutzt und schließlich auch vergewaltigt. Ein Fluchtversuch misslingt. Doch Grace weiß sich an ihren Peinigern zu rächen …


Lars von Trier, geb. 1956 in Kopenhagen, ist Filmregisseur und Drehbuchautor (u.a. BREAKING THE WAVES, 1996 / DANCER IN THE DARK, 2000 / MELANCHOLIA, 2011) und war Mitbegründer des Dogma 95-Manifests. DOGVILLE ist der 1. Teil der USA-Trilogie, die mit Manderlay (2005) fortgesetzt wurde und mit dem ursprünglich für 2009 geplanten, aber noch nicht realisierten Film Wasington abgeschlossen werden soll.


In der Theaterkulisse

In DOGVILLE überträgt Regisseur Lars von Trier Konventionen und Ästhetiken einer Theaterkulisse ins Kino. Die Umrisse der Häuser und Straßen von Dogville sind mit Kreidestrichen auf den schwarzen Boden aufgemalt. Schrift weist jedem Haus seine Bewohner zu, die Straßennamen sind ebenfalls auf dem Boden lesbar. Das Dorf wird hier also nur durch eine mini-malistische Kulisse entworfen, die mit Zeichen operiert und die nicht die Illusion eines echten Dorfes kreieren möchte. Wie Kulissen auf Theaterbühnen funktioniert dieses Setting nach dem Paradigma des Als-ob.

Der gesamte Film spielt im selben Set, es gibt keinen Wechsel des Schauplatzes. Statt also von einem Setting zum andern zu wechseln, übernimmt DOGVILLE eine theatrale Konvention (oder einen theatralen Zwang), sich auf wenige Schauplätze, in diesem Fall nur auf einen, zu beschränken. Von anderen Orten wird dabei nur gesprochen, sie werden jedoch nie gezeigt.

DOGVILLE legt darüber hinaus eine spezifische Blickanordnung frei. Durch die unvollständigen Kulissen können die Filmzuschauer sowohl die privaten Bereiche der Dorfbewohner, als auch die öffentlichen Räume wie die Straßen und Plätze Dogvilles sehen. Innerhalb der Filmhandlung sind diese Wände für die Charaktere jedoch existent. Obwohl DOGVILLE nicht in einem Theater spielt (in Filmen über das Theater wären dem Zuschauer solche Einblicke auf Vorder-, Seiten- und Hinterbühne möglich), erlaubt der Film den Zuschauern dennoch Blicke in die den Filmfiguren verborgenen Bereiche.

Moritz Hartmann